Montag, 30. Juli 2007

Wochenende in La Paz

Dieses Wochenende verbrachte ich mal wieder in La Paz und auch hier kann man was erleben: Die Abende/ Nächte waren mit Parties ausgeplant, am Samstag war die Entrada Universitaria und den Sonntag verbrachte ich auf dem Markt in El Alto.
Die Entrada Universitaria ist ein grosser Umzug (ähnlich wie die Fiesta del Gran Poder, siehe früherer Eintrag), welcher den ganzen Tag lang durch die Stadt führt und das neue Semester einleutet, welches diese Woche beginnt. Jeder Studiengang der staatlichen Universität nimmt an diesem Umzug teil und tanzt einen anderen traditionellen bolivianischen Tanz, für welchen wochenlang geübt wurde. Auch mein Mitbewohner Bene hat mitgetanzt, weil die psychologische Fakultät noch männliche Teilnehmer gesucht hat. Das Foto von ihm entstand in unserem Garten, leider verpassten wir ihn bei der Entrada....
Was ich bei einem Gespräch mit einem Bolivianer erfahren habe ist, dass den Studenten, welche nicht an der Entrada teilnehmen, Punkte abgezogen werden. Genauso werden sie mit einem Punkteabzug bestraft, wenn sie nicht an studentischen Demonstrationen teilnehmen. Das fand ich ganz schön krass: Bolivien will ein demokratisches Land sein????

Am Sonntag morgen ging es auf den Markt in El Alto, der höher gelegenen armen Schwesterstadt von La Paz. Es heisst, dass dieser Markt der grösste ganz Lateinamerikas sei. Er war auch wirklich riessen gross und es gab einfach ALLES! Lebensmittel, CDs und DVDs (natürlich keine Originale), Autos, Ersatzteile, Werkzeuge, Maschinen, Kleidung, Schuhe, Tiere (Katzen, Hunde, Hühner, Schweine, Schafe,...), Möbel, Holz, Türen, Spielzeug, Metall ..... und Abfall. In einem Teil des Marktes wurden wirklich leere Dosen, Flaschen, Schraubgläser, etc. verkauft, welche wohl in La Paz aus dem Müll gefischt wurden - unglaublich. Da man immer wieder von Diebstahl auf diesem Markt hört, liess ich meine gesamten Wertgegenstände zu Hause und hatte deswegen nur eine Einwegkamara und nicht meine Digicam dabei, weshalb ich leider keine Fotos von dem Markt ins Netz stellen kann.

Ja und von den Parties gibt es soviel zu berichten, dass die Bolivianer einfach unglaublich viel Alkohol trinken. So mancher Bolivianer in meinem Alter legt ein Trinkverhalten an den Tag, wie vielleicht mancher Jugendlicher in Europa bei seinen ersten Alkohol-Erfahrungen: Es wird in kürzester Zeit die möglichst grösste Menge an hartem Alkohol konsumiert. So sind Alkoholleichen auf jeder Veranstaltung Standard... Meine bolivianischen Freunde sind zum Glück jedoch etwas anders drauf, so dass man ordentlich mit ihnen feiern kann!

Am Donnerstag gehts jetzt für 9 Tage nach Buenos Aires. Ihr könnt euch also schonmal auf meinem nächsten Post über Argentinien freuen!

Sonntag, 22. Juli 2007

Ein unverhofft verlängerter Aufenthalt in Rurrenabaque


Hola! Seit dem letzten Eintrag ist schon wieder einige Zeit vergangen und dieses Mal gibt es auch richtig viel zu berichten. War die letzte Woche komplett auf Reisen, wenn auch nicht ganz freiwillig. Dazu aber später. Am Freitag, den 13.7. war nämlich erst mal Betriebsausflug der Kammer angesagt. Dazu wurden alle 10 Beschäftigten in einen Kleinbus eingeladen und es ging zuerst zu einer grossen Textilfirma in La Paz, die für Ralph Lauren produziert. Wir besichtigten die Produktionsanlagen, die richtig high tech mässig ausgestattet sind. Danach gings in die subtropischen Yungas nach Coroico (wo ich auch schonmal mit dem Fahrrad runter gedüst bin), dort wurde zu Mittag gegessen und ein Mitglied der Kammer besucht: Ein Schweizer Ehepaar, welches Echinacea, Kamille und andere Kräuter anbaut, um diese dann in ihrem kleinen Labor zu Arzneien weiterzuverarbeiten. Wir wurden durch ihr grosses, idyllisches Anwesen geführt und danach zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Am Tag darauf, dem Samstag, startete unsere ursprünglich bis Mittwoch geplante Reise nach Rurrenabaque, in der Amazonasregion. Wir, das waren 6 deutsche Praktikanten aus La Paz: Janine, Stefanie, Verena, Charlotte, Benedikt und ich. Alleine die Anreise stellte schon ein kleines Abenteuer dar, da wir mit einer kleinen Dschungelmaschine mit 19 Sitzplätzen geflogen sind und die Landepiste in Rurre nicht geteert ist und nur aus Gras besteht - demnach war die Landung auch ziemlich hopplich...
In Rurrenabaque angekommen mussten wir uns erst einmal unseren Winterklamotten entledigen, da es sehr heiss und schwül war. Puh, das waren wir gar nicht mehr gewöhnt... Am Tag darauf starteten wir dann unsere 3tägige Pampas-Tour. Dafür mussten wir zuerst 3,5 Stunden lang mit einem Kleinbus durch die Landschaft fahren, wobei wir ganz schön durchgeschüttelt wurden. Die Strasse war nämlich quasi inexistent, da sie nur aus Erde bestand, mit riessigen Löchern und Spurrillen. Danach ging es für weitere 3 Stunden mit einem kleinen Holzboot (für die Tübinger: quasi ein Stocherkahn, jedoch mit Motor) über einen kleinen Fluss. Am Ufer konnten wir Krokodile, Schildkröten, schweineähnliche Flussratten (hab leider den Namen vergessen), viele Vögel und Affen beobachten. Teilweise fuhren wir nur mit einem Abstand von ca. 2 Meter an den Krokodilen vorbei. Diese seien jedoch relativ harmlos, da die grossen gefährlichen in nahe gelegenen Lagunen hausen und nicht am Fluss. Das haben wir dann einfach mal geglaubt... Unsere Unterkunft bestand aus Holzhütten der einfachsten Art, mit Moskitonetzen, Hängematten und Verschlägen, in welchen man sein Geschäft verrichten konnte. Strom gab es nur, wenn der Generator angeworfen worde. Am ersten Abend schauten wir uns noch von einer Aussichtsplattform den Sonnenuntergang über der Pampa an und als es dunkel wurde, gingen wir auf Krokodil-Schau. Wir liessen uns mit dem Boot den Fluss runter treiben und die Augen der Krokodile leuchten im Schein der Taschenlampe knall rot. Unser Führer hat uns dann noch ein kleines Krokodil gefangen (ca 1 Meter lang), welches wir aus der Nähe betrachten konnten.

Am nächsten Morgen ging es auf eine Wanderung durch die Pampa auf Anaconda-Suche. Mit unseren weissen Hemden, die uns vor Moskitos schützen sollten, sahen wir aus wie Ärzte auf Exkursion. Es ging durch riesige Schilffelder, durch kniehohes Wasser, durch Unterholz und durch Matsch. Unsere Guides hielten immer Ausschau nach Schlangen, die sie uns fangen konnten, leider hatten wir auf der Suche kein Glück. Auch nicht schlimm, denn wie ich gemerkt habe, bin ich ein kleiner Schisser... Dafür haben wir jedoch die Bekanntschaft mit einem Wespenschwarm gemacht, die mich erst mal ins Ohr und in den Finger gestochen haben (hat ganz schön weh getan und ist angeschwollen) und wir kamen völlig dreckig und fertig zu unserem Camp zurück. Da mussten Bene und ich erst einmal feststellen, dass unsere Reisepässe, die in einer Beintasche von Bene verstaut waren, bei der Wanderung leicht gelitten haben: Sie waren durchweicht. Zum Glück konnte man unsere Einreisestempel noch lesen und wir trockneten die Pässe mit rosa Klopapier. Deswegen hat das Papier jetzt auch nen leichten rosa Stich. Hoffe, das gibt bei der nächsten Einreise keine Probleme... Aber gut: Ein weiteres Andenken an Bolivien!
Am Nachmittag wurde uns die Möglichkeit gegeben, mit rosa Flussdelphinen zu schwimmen. Dies liess ich jedoch sein, da am Flussufer Krokodile lagen, die dort zwar auch liegen blieben, aber wie gesagt: Ich bin ein kleiner Schisser und schaute den anderen lieber vom Boot aus zu. Danach ging es zum (Cai)piranha-Fischen, was wiederum super Spass gemacht hat. Die Fische gab es dann zum Abendessen - na ja, nicht wirklich lecker... Am nächsten Morgen ging es dann noch auf einen kleinen Spaziergang durch einen Wald, in welchem uns unser Guide viel über die Pflanzen und ihre Verwendung in der Medizin erzählt hat, und nach dem Mittagessen ging es wieder zurúck nach Rurrenabaque.

Eigentlich sollten wir dann am darauffolgenden Morgen (Mittwoch) wieder nach La Paz zurück fliegen,was sich jedoch als unmöglich herausstellte. In Rurre hatte es nämlich geregnet und dadurch war die Graspiste nass, weswegen die Flugzeuge weder starten noch landen konnten. Den gesamten Mittwoch hingen wir deswegen in Rurrenabaque ab, checkten alle paar Stunden das Büro der Fluggesellschaft, die uns aber nicht wirklich weiterhelfen konnten, bzw. einfach nicht wussten, wann die Flugzeuge wieder fliegen konnten. Abends erfuhren wir dann, dass wir für Donnerstag Abend einen Platz im Flieger haben. Da für Freitag Generalstreik in La Paz angekündigt war und wir eh nicht hätten arbeiten müssen, entschieden Verena (die andere Kammerpraktikantin) und ich, unseren Aufenthalt bis Samstag zu verlängern und noch einen 2 tägigen Dschungel-Trip dranzuhängen. Muss man ja schon mal ausnutzen, wenn man unverhofft frei bekommt...
So ging es Donnerstag und Freitag in den Dschungel, mit dem Boot nen anderen Fluss in ne andere Richtung entlang - in den Nationalpark Madidi. Die Vegetation war echt der Hammer: Riesige Bäume, Farne, Lianen usw. Unser Guide ist in einem Stamm im Dschungel aufgewachsen und verfügte daher über ein grosses Wissen. Er liess uns Pflanzen und Termiten kosten, wir tranken aus Lianen, welche Wasser speichern, er baute uns in kurzer Zeit einen Speer und eine Lianen-Schaukel und suchte uns handflächen grosse Spinnen.
Am zweiten Tag ging es zu einem Papageien-Berg, wo diese Vögel in freier Wildbahn zu beobachten sind. Dazu mussten wir jedoch erst über den Beni-River schwimmen und gegen die Strömung ankämpfen - was für ein Spass! Nach dem Mittagessen ging es dann auch schon wieder zurück nach Rurrenabaque. 2 Tage Regenwald waren echt etwas kurz, es werden auch bis zu 20tägige Survival-Touren angeboten, bei welchen man weiter in den Regenwald eindringt und sich nur von Pflanzen und Tieren ernährt, welche auf dem Weg gefunden werden. Das hätte mich schon gereizt, leider fehlt mit dazu jedoch die Zeit...
Seit Samstag abend bin ich nun wieder in La Paz und hab den heutigen Sonntag mal Zeit, mich etwas zu erholen. Morgen gehts dann auch wieder ins Büro, in 1,5 Wochen fliege ich jedoch schon wieder für 9 Tage auf das Southamerican Business Forum (www.sabf.org.ar) nach Buenos Aires. Dieses ist zum Thema "Positioning Strategies for South America" und es nehmen ein Wochenende lang Studenten aus aller Welt daran teil. Wird sicher interessant. Da sich die Anreise für ein Wochenende finanziell für mich jedoch nicht gelohnt hätte, hat mir mein Chef netterweise länger frei gegeben, so dass ich nun vom 2.-11.8. in Buenos Aires sein werde. :-)
Danach bleiben dann auch nur noch 3 Wochen Praktikum...

Montag, 9. Juli 2007

Chakaltaya

Dieses Wochenende blieb ich zur Abwechslung mal in La Paz - Das soll aber nicht heissen, dass ich nichts erlebt habe. Wäre ja langweilig! ;-)
Am Samstag ging es erst einmal in die Marktgegend in die Schneiderstrasse: Dort reiht sich ein Schneidergeschäft an das andere und mein Mitbewohner Bene und ich hatten uns vorgenommen, uns einen Anzug schneidern zu lassen. Den Stoff dazu mussten wir in der Stoff-Strasse einkaufen, hier gibt es circa unendlich viele Stoffgeschäfte. Wenn man in Bolivien einkaufen geht, braucht man einfach super viel Zeit, da es für jedes benötigte Gut ein Viertel gibt, in welchem nur dieses verkauft wird. Das heisst, wenn man 10 verschiedene Sachen braucht, muss man in 10 verschiedene Strassen. Und bis man die entsprechende erst einmal gefunden hat... Jedenfalls müssen wir am Donnerstag zur Anzug-Anprobe kommen - da bin ich ja mal gespannt, ob der Schneider meinen Wunsch-Schnitt (nach einem Esprit-Kostüm aus dem Internet) verwirklichen konnte...
Ansonsten musste ich den restlichen Samstag erst einmal relaxen, da die letzte Woche recht anstrengend war. Meine Mitbewohnerin Daniela ist abgereist und deswegen gab es ne ordentliche Abschieds-WG-Party, nen Abschluss-Kneipenabend und zum Flughafen habe ich sie morgens um halb 5 auch noch gebracht. Ich war also erholungsbedürftig!
Am Sonntag musste jedoch trotzdem was unternommen werden und es ging auf den Chakaltaya: Das höchst gelegenste Skigebiet der Welt auf über 5000m Höhe. Leider kann man dort seit 2 Jahren nicht mehr Skifahren, da der Gletscher durch den Klimawandel fast abgetaut ist. Allerdings besteht die Möglichkeit mit dem Auto bis auf circa 5200 m hochzufahren und von dort aus auf 5420 m Höhe weiter zu wandern. Dazu benötigten wir lediglich 45 Minuten, aber wegen der Höhe stellte sich dies als recht anstrengend heraus. Die Luft wird einfach ein bisschen knapp dort oben. Ausserdem war der Wind ganz schön kalt!!! Dafür war die Aussicht auf die Cordillera Real (Bergkette mit weiteren hohen Bergen mit über 6000m Höhe) und auf La Paz echt gigantisch, auch wenn es etwas bewölkt war.
Die letzten Tage ist das Wetter nämlich ganz schön umgeschlagen: Es regnet und ist schweine kalt. In El ALto (die höher gelegene Schwesterstadt von La Paz) hat es heute Nacht sogar geschneit und der komplette Flugverkehr nach La Paz war deswegen unterbrochen! Dieses Wetter ist ziemlich ungewöhnlich für diese Jahreszeit, da wir eigentlich Trockenzeit haben und es kaum Niederschläge geben sollte.... Da ich natürlich keine Heizung habe, bin ich mittlerweile auch etwas erkältet. Deswegen freue ich mich schon sehr aufs Wochenende, denn dann geht es für 4 Tage nach Rurrenabaque - in die Amazonasregion, wo es sicherlich angenehmere Temperaturen haben wird!
Auf dem untersten Bild ist übriges La Paz von El Alto aus zu sehen (mit mir im Vordergrund - hihi).

Dienstag, 3. Juli 2007

Villa Tunari

Letztes Wochenende verbrachte ich in Villa Tunari - eine kleine Urwaldstadt 10 Busstunden von La Paz entfernt. Ne ganz schöne heftige Entfernung für ein Wochenende (2 Nachtfahrten), aber wie die Bolivianer sagen: valió la pena - der Aufwand lohnte sich!
Zum ersten Mal war ich nicht mit anderen Praktikanten unterwegs, sondern mit einem bolivianischen Freund - mit Pitu (eigentlich Hector). Das heisst: Das ganze Wochenende ohne ein Wort Deutsch. Klappte ganz gut...
Den Samstag und Sonntag waren wir viel zu Fuss unterwegs und erkundeten die Umgebung. Um Villa Tunari herum gibt es viele Naturparks mit einer wunderschönen Vegetation. Die Stadt befindet sich auf einer Höhe von nur 300m und diese Region gehört bereits zum Amazonasbecken, weshalb das Klima schon tropisch ist und so auch die Pflanzenwelt.
Zuerst wanderten wir durch einen Tierpark, in welchem Affen, Pumas, Vögel und andere Tiere wieder an die Wildnes gewöhnt werden, nachdem sie in Zoos, Zirkus´etc. an die Menschen gewöhnt waren oder auch schlecht behandelt wurden. Viele Voluntaries aus aller Welt kümmern sich nun dort um die Tiere. Ausserdem hat dieser Park schöne Pfade und einen herrlichen Blick über die Region zu bieten.
Nachmittags erwartete mich ein persönliches Highlight. Pitu ist Ingenieur und plante in letzter Zeit eine neue Strasse zwischen Cochabamba und Villa Tunari. Momentan existiert an dieser Stelle nur ein Trampelpfad und diesen ist er abgewandert um den Strassenverlauf zu berechnen. Dabei stiess er vor einigen Wochen auch auf ein kleines Dorf in der Nähe von Villa Tunari, welches komplett abseits der Zivilisation liegt. Es führt keine befahrbare Strasse dorthin und die Bewohner transportieren ihre Ernte auf dem Rücken in den nächsten Ort, wofür sie 4 Std. benötigen. Als er mir davon erzählte war ich sofort interessiert und wollte dieses Dorf kennenlernen. So liessen wir uns von einem Taxi so weit wie möglich in die Pampa fahren und wanderten die restlichen 1,5 Stunden über Stock und Stein, durch Bäche und über Geröll zu diesem entfernten Ort. Dieses Dorf erstreckt sich über eine grosse Entfernung, wobei zwischen den einzelnen Häusern jeweils 200m Platz ist. Als wir dort ankamen trafen wir erstmal 2 Männer an, welche auf dem Weg lagen, Coca kauten und uns argwöhnisch beäugten - klar, hierher verirrt sich normalerweisse keiner. Es kamen auch direkt Kinder angerannt, die uns neugierig aber auch sehr schüchtern begrüssten. Die Häuser der Bewohner sind eher Hütten und auf Pfählen gebaut. Im oberen Stock schläft die Famile, um so nachts nicht den Tieren ausgesetzt zu sein. Überall gibt es Bananenstauden und Coca-Felder. Es gibt kein fliessend Wasser und keinen Strom, allerdings jedoch eine Kirche und eine Schule. Die Strasse, welche neu gebaut wird, wird direkt durch dieses Dorf führen. Angeblich sind die Bewohner über diesen Bau super glücklich, da sie dadurch endlich an das Verkehrsnetz angeschlossen sein werden und so auch die Möglichkeit haben, ihre Ernte in grösseren Mengen zu verkaufen. Momentan wäre es so, dass sie teilweise mehr anbauten, als dass sie verwerten können, da sie einfach nicht die Möglichkeit haben, ihre Ernte zu transportieren. Klar, die Anbindung an das Verkehrsnetz bringt den Dorfbewohnern sicherlich auf bestimmte Art und Weise Vorteile, mit der Idylle des Dorfes und der Ruhe wird es jedoch vorbei sein!
Für mich war es auf jeden Fall super interessant, soetwas mal gesehen zu haben - Entwicklungsland pur!
Den Sonntag morgen verbrachten wir an einem kleinen Urwaldbach, liessen uns die Sonne auf den Bauch scheinen (oh wie angenehm) und am Nachmittag ging es auch schon wieder zurück nach La Paz in den Winter.